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KRIEG. Stell dir vor, er wäre hier - Eine Theaterrezension


 

Man kommt in den Theaterraum und ist zunächst überrascht: Ein dunkler Raum beleuchtet nur von zwei Lampen, die schummriges Licht spenden, zwei Tribünen für die Zuschauer und – keine Bühne. Ein Mann spielt Klavier, eine Frau Geige dazu und sie singen ein melancholisches Lied. 

 

Und schon ist man mitten in der Handlung:

 

»Wenn bei uns Krieg wäre. Wohin würdest du gehen? Wenn durch die Bomben der größte Teil des Landes, der größte Teil der Stadt in Ruinen läge? Wenn das Haus, in dem du mit deiner Familie lebst, Löcher in den Wänden hätte? Wenn alle Fensterscheiben zerbrächen, das Dach weggerissen wäre?«

Die Bilder dazu entstehen von selbst, sind bereits latent in unseren Köpfen gespeichert. Bilder von zerstörten Häusern, gefolterten, verstümmelten, toten Menschen, Menschen auf der Flucht, Menschen, die verängstigt in Kellern sitzen. Diese Bilder werden von den Schauspielern nun abgerufen: individuelle Bilder, Bilder, die wir aus Medien kennen. Und somit sind Kulissen und ein Bühnenbild unnötig. Die latent vorhandenen Bilder fügen sich in das erzählte Geschehen auf der  „Bühne“ von selbst ein: 

Stell dir vor, wir hätten Krieg. Heute, jetzt, hier. Das Deutschland, das du kennst, existiert nicht mehr. Der einzige Ausweg: Flucht. Du wirst dich nie wieder irgendwo fühlen, wie zu Hause. Du wirst immer ein Fremder sein. Stell dir all dies vor und sag dann, wie es sich anfühlt. Ein Gedankenexperiment, eine einfache Frage, die unsere alltägliche Wirklichkeit auf den Kopf stellt: Janne Tellers Essay beschreibt den wirtschaftlich-sozialen Zusammenbruch der Europäischen Union und das Aufflammen eines neuen Faschismus als Auslöser für einen Kriegsausbruch auf europäischem Boden und schickt uns auf eine fiktive Flucht ins sichere Ägypten. Der Perspektivwechsel erlaubt, Dinge nachzuvollziehen, die sonst in den Nachrichten reine Statistik bleiben. 

 

Die für einige unserer Schüler etwas befremdliche Inszenierung vermittelt allerdings eine unmittelbare Sicht auf Kriegsgeschehen, auf die Themen Krieg, Heimat, Flucht und Asyl und schafft, ohne zu bebildern, Assoziations- und Gedankenspielraum, was auch den hervorragenden Schauspielern Paula Gendrisch, Benjamin Kneser und Olivia Wendt zu verdanken ist.

 

Jürgen Frater

Bilder: Ludwig Olah

 

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